Daddy Rhein
Kaum waren wir wieder in Deutschland angelangt, packte uns die Ausflugslust. Aber zunächst muss ich natürlich über die Ankunft in good ol’ Germany kurz ranten. Was ist los in diesem Land, warum fühle ich mich als Bewohner hier nicht willkommen?
Tales from the Flughafen
Täschi und ich hatten effektiv nicht geschlafen auf dem Rückflug. Entgegen meiner positiven Stimmung, dass wir wieder eine erste Reihe im Flieger bekämen, weil wir ja das Babybett irgendwo einhängen müssen, sahen wir uns einer normalen 3er Reihe gegenüber. Das Flugzeug war ausgebucht, die erste Reihe war von reicheren Menschen als uns weggebucht worden konnte uns die Stewardess noch erzählen. Insgesamt saßen wir also 12 h in der Sardinenbüchse (noch zusätzlich eine Stunde länger als geplant, da niemand mehr über Iran fliegen wollte…komisch, auf dem Hinflug war es möglich über die Ukraine zu fliegen, obwohl da auch noch Krieg ist, das letzte Mal als ich nachschaute). Nimue und Nael haben immerhin leidlich gut geschlafen, aber für die Erwachsenen war nichts zu holen.
Dann Ankunft in Deutschland, oh dear. Das Wetter war eisig, das Bodenpersonal grüßte mit abgefuckten Gesichtern direkt aus der Hölle. Aber gut, kann ich niemanden verübeln, ich wollte auch nicht für einen Hungerlohn am Flughafen schaffen. Fertig machten mich dann meine fellow Mitreisenden. Am Gepäckband stand die Menschenmeute natürlich mit den Zehenspitzen auf dem Band, sodass man seinen eigenen Koffer nicht sehen konnte. Wenn man ihn dann doch durch die geschlossenen Reihen der Reiselegionäre sehen konnte, musste man sich irgendwie durchboxen. Gepäckwagen kosten halt einfach einen Euro. Nicht Pfand, sie kosten. Aber leider funktioniert das Terminal, um sie zu bezahlen, so schlecht, dass der Vorgang beim Kartenzahlen 7 mal ab- und unterbrochen wird. Ich will euch nicht mein Geld für einen scheiß Gepäckwagen geben, und dann verunmöglicht ihr es auch noch. Wir hatten dann einen Gepäckwagen. Dann hatten wir ihn nicht mehr, weil ihn jemand anderes weggenommen hat, während wir versuchten durch die Menschenmassen, die auf dem Gepäckband saßen unsere Koffer zu finden. Welcome back.
Größtes Highlight war dann aber die Grenzkontrolle. Die thailändischen Grenzerinnen hatten richtig viel Spaß daran Nimue zu bespaßen und zu foppen. Die deutschen Grenzer hatten einen evil looking Contest am Laufen. Krönung war die Nachbarschlange. Ein älterer Kerl war verwirrt, weil er dachte mit dem Pass seiner Frau mit Aufenthaltstitel müsse er in die manuelle Kontrolle. Der wichtige Polizist sagte ihm, er könne das nächste Mal auch in die automatische Kontrolle. Als Kerl dann meinte “da waren wir das letzte mal, hat nicht funktioniert”, kam die brillante Dienstauffassung des Polizisten unmissverständlich durch: “Ich bin Polizist, sie können mir glauben, was ich sage”. Diggi, if anything sollte man als guter Staatsbürger gerade bei Polizisten sehr genau darauf achten und hinterfragen, was sie sagen. Und gerade du als Polizist solltest dir genau das von den Bürger*Innen wünschen, wenn du ein guter Polizist wärst. Welcome back
Wie auch immer explodierten wir dann in unsere Wohnung und saßen also wieder im Chaos in Wiesbaden, Wetter war scheiße, wir fertig mit der Welt und der Alltag wieder stärker zurück als eh und je.
Hit me hard, Väterchen Rhein
Direkt am Wochenende flogen wir aus und wollten den frühlingshaften Rhein erkunden. Auserkoren war eine nette kleine Runde, das Traumschleifchen Pfalzblick. Angekündigt waren nette Ausblicke, einige Geocaches und Picknickplätze. Morgens gestaltete sich das Wetter auch verhalten positiv, durch die Wolken blitzte sogar die Sonne hindurch. Kalt war es dennoch, aber das kann man ja mit warmer Kleidung gut abfangen. Picknickkorb gepackt, Kraxe einsatzbereit ging es los nach Langscheid.
Leider war bei Ankunft die Sonne komplett entschwunden, aber immerhin konnte man sagen: das Wetter hielt, es regnete nicht. Es schneite. Vom designierten Parkplatz aus stiegen wir einmal kurz aus dem Auto, hatten einen Blizzard im Gesicht und stiegen wieder ins Auto ein. Das Traumschleifchen wurde heute wohl leider nicht geträumt, zu groß die Angst, dass die Kinder erfrieren und wir uns ein Notiglu bauen müssen. Unverrichteter Dinge fuhren wir ins nahe Oberwesel, versnackten eine Kartoffelsuppe und warme Getränke und ich lief mit Nimue etwa 300m der Stadtmauer entlang.
Als es zumindest aufhörte zu regnen gab es dann doch noch eine Kleinigkeit aus dem Picknickkorb auf einem Spielplatz am Rhein. Dann war der erste Ausflug in der neuen Zeitrechnung (n.U. - nach Urlaub) auch schon wieder vorbei. Leider, denn als wir uns ins Auto setzten, war eigentlich plötzlich echt schöner Sonnenschein am Start. Machste nix, wir mussten zurück. Keinen einzigen Geocache konnten wir loggen. Naja, der nächste Ausflug kommt bestimmt.